Salz gibt es heutzutage in vielen Varianten, Maßen und Farben. Was ist denn gutes Salz? Weshalb ist Salz nicht gleich Salz? Wir vergleichen hier Speisesalz, Himalayasalz, (keltisches) Meersalz, Fleur de Sel und Bambussalz miteinander. Und erläutern hier auch gleich einige Missverständnisse in Bezug auf Salz. Spoiler: wir brauchen nicht so sehr weniger Salz, sondern besseres Salz.

Speise- oder Kochsalz: schön weiß und oft angereichert mit Jod, aber chemisch und raffiniert

Normales Speisesalz oder Kochsalz wird chemisch aus beispielsweise Meersalz hergestellt. Speisesalz ist so bearbeitet - unter anderem für die weiße Farbe - dass es ausschließlich Natriumchlorid enthält. Und die Einnahme von zu viel Natriumchlorid wirkt sich negativ auf Ihren Blutdruck aus. Außerdem fehlen Speisesalz viele wichtige Mineralien und Spurenelemente, über die echtes Meersalz wohl verfügt. Speisesalz wird oft angereichert mit Jod, was Jodsalz oder JOZO-Salz genannt wird. Jod ist ein wichtiges Spurenelement, das auch in Seefisch, Eiern, Milchprodukten und Algen vorkommt. Was das Speisesalz betrifft können wir kurz sein: wie schön weiß es auch sein mag - gesund ist es nicht. 

Himalayasalz: ein Steinsalz, das leider nicht aus dem Himalaya kommt

Himalayasalz ist ein Steinsalz aus Pakistan, welches tief aus der Khewra, der zweitgrößten Salzmine der Welt, gewonnen wird. Diese Mine befindet sich etwa 300 km vom Himalaya. Die Khewra gehört der Pakistan Mineral Development Corporation und liefert pro Jahr 300 Millionen kg Salz. Die rosa Farbe bekommt Himalayasalz von Eisenoxid - also Rost. Der Name Himalaya kommt von Haliet, ein anderes Wort für Steinsalz, und hat überhaupt nichts mit dem Himalaya zu tun. Die gesundheitsfördernden Kräfte, über die Meersalz durch den Einfluss von Sonne und Wasser verfügt, finden sich wesentlich weniger beim Himalayasalz, da es unterirdisch gewonnen wird. Dadurch ist es eigentlich eher ausgelaugtes Salz mit weniger verschiedenen Mineralien und Spurenelementen als Meersalz.

Keltisches Meersalz: mehr Magnesium und Sulfate, weniger salzig

Keltisches Meesalz, auch Sel de Guérande oder Sel de Bretagne genannt, enthält wegen der sauren Lehmreste mehr Magnesium und schmeckt daher weniger salzig. Das graue keltische Meersalz enthält bis zu 10% andere Mineralien als Natrium oder Chlorid, überwiegend Sulfate und Magnesium. Ein Überschuss an Sulfat kann zur Dehydration und einer Irritation des Darmkanals führen. Keltisches Meersalz wird in den Salzmarschen in der Bretagne gewonnen. Genauer gesagt in Guérande, einem Gebiet nordwestlich der Mündung der Loire in den Atlantik. Keltisches Meersalz ist weniger pur als Fleur de Sel, weil es nicht wie Khoisan Fleur de Sel über eine 2000 Meter lange natürliche Barrière, einem Filter aus Kalkstein, Quarzsand, Lehm und Muschelbanken gefiltert wird.

Fleur de Sel: kostbare Blumen aus reinstem Meersalz

Das kostbarste und reinste Meersalz ist Fleur de Sel. Es besteht aus zerbrechlichen, wunderschönen Kristallen mit einem einzigartigen Geschmack. Wenn ein Becken mit frischem Meerwasser gefüllt wurde, entsteht bei der richtigen Wetterlage nach 8 Tagen ein dünner Salzfilm auf der Wasseroberfläche. Hierzu muss das Wasser eine Temperatur von 37 Grad haben. Der Film besteht aus feinen und leichten Kristallen, die wie Nelken an der Oberfläche treiben. Daher stammt der Name Fleur de Sel (Salzblumen). Nach ein paar Stunden löst sich der Film auf und sinkt das Salz nach unten. Der Film muss daher genau zum richtigen Zeitpunkt sehr vorsichtig abgeschöpft werden. Höchstens 5% der Salzernte wird Fleur de Sel. Es ist rein und nicht raffiniert. In einem Salzbecken bleibt nämlich 95% des Salzes auf dem Boden liegen. 

Wichtiger Unterschied zwischen Khoisan Fleur de Sel und anderem Fleur de Sel

Das Salz für Khoisan Fleur de Sel wird aus dem Atlantik bei Velddrif, einem südafrikanischen Fischerdorf, 200 km nordöstlich von Kapstadt gewonnen. Als einziges Meersalz der Welt läuft Khoisan Fleur de Sel durch eine 2000 Meter lange unterirdische Barrière in einen unterirdischen Salzsee zwischen dem Atlantik und anderen Salzpfannen. Unterwegs wird es durch Muschelbänke, Quarzsand, Lehm und Kalkstein auf natürliche Weise gefiltert, wodurch Khoisan Fleur de Sel keinerlei Schwermetalle oder Verschmutzungen enthält. Im Gegenteil beispielsweise zum Mittelmeer, eines der am meisten verschmutzten Meere der Welt. Daher ist Khoisan Fleur de Sel so viel reiner als anderes Fleur de Sel aus beispielsweise Frankreich, Ibiza oder Mallorca.

Bambussalz oder Bambu® Salz: gebranntes Meersalz mit medizinischen Eigenschaften

Bambussalz oder Bambu® Salz (Jukyeom) ist ein einzigartiges Salz aus Korea, gewonnen aus Meersalz aus der Gelben See. Es wurde vor 1000 Jahren von Mönchen zur Gesundheitsförderung der koreanischen Bevölkerung entwickelt. Hierbei wird Meersalz in hohle Bambusstiele gegossen, die an beiden Seiten mit mineralreichem Lehm verschlossen und danach in einem heißen Ofen mit Tannenholz gebacken werden. Der Bambus verbrennt zu Asche und es bleiben weiße Salzsäulen übrig, die in Stücke gebrochen werden - danach wird der ganze Prozess wiederholt. Und zwar bis zu 8 Mal, abhängig von der Qualität, die erreicht werden soll. Beim letzten (oder neunten) Mal wird das Salz mit Harz auf 1300 °C geschmolzen. Das Salz wird flüssig und wird nach dem Abkühlen zu einer steinharten Masse, die verpulvert wird, so dass das begehrte Bambussalz entsteht.

Bambu® Salz: alkalisch, schwefelreich und sehr rein

Während des wiederholten Backens werden Unreinheiten im Salz entfernt oder neutralisiert. Der Prozentsatz von Mineralien wie Kalzium, Eisen, Kupfer und Zink wird gesteigert, unter anderem weil die im Bambus, Lehm und Tannenholz enthaltenen Mineralien auch vom Salz aufgenommen werden. Darüber hinaus bekommt das Bambussalz durch den Verbrennungsvorgang einen hohen Schwefelgehalt. Dadurch wird das Salz stark alkalisch, mit einem pH-Wert zwischen 9 und 12. So kann Bambu® Salz saure Ernährung, die leider einen guten Nährboden für Krankheiten darstellt, neutralisieren. Bambu® Salz wird nach der Anzahl der Brennvorgänge qualifiziert: 1x2x9x. Je öfter das Salz gebrannt wird, desto dunkler es wird und desto stärker seine Wirkung.